Bis zur Geburt meines Sohnes habe ich jeden Tag einfach das gemacht, worauf ich am meisten Lust hatte. Manchmal war das ein Blog-Post, dann wieder etwas Kundenarbeit und dann wieder etwas ganz anderes. Einen Wochenplan erstellen? Auf die Idee bin ich nie gekommen und es war auch einfach nicht nötig, denn wenn ich etwas nicht geschafft habe, dann bin ich einfach etwas länger im Büro geblieben…
Dieses System hat auch eigentlich immer ganz gut funktioniert.
Ich hatte ja Zeit…
Aber Zeit ist genau das, was als selbstständige Mutter absolute Mangelware ist. Nach dem Wochenbett blieben mir plötzlich nur noch ein paar kleine Zeitfenster am Tag, in denen ich von 0 auf 100 produktiv sein musste.
Die To-Do-Liste interessierte das herzlich wenig und so wurde sie immer länger und länger. Irgendwie lief alles immer weiter aus dem Ruder und ich habe absolut nichts mehr auf die Reihe bekommen.
Ja, du darfst mich jetzt auslachen…
Aber wie habe ich es nun geschafft, meine Woche wieder strukturiert zu planen und wieder effizient zu arbeiten? Was habe ich an meinem Zeitmanagement optimiert, um wieder die Oberhand über meine Arbeitswoche zu bekommen?
Für die perfekte Wochenplanung im Mama-Business habe ich einen 4-Schritte-Plan aufgestellt, den ich heute mit dir teilen möchte und mit dem auch du zukünftig produktiver deine Wochen planen kannst. (Natürlich gibt es am Ende auch eine passende Vorlage für dich zum Ausdrucken)
HIER KANNST DU DIR DEN BEITRAG AUCH ANHÖREN
WAS IST ÜBERHAUPT EIN WOCHENPLAN UND WOFÜR BRAUCHE ICH DEN?
Bevor wir in die konkrete Wochenplanung gehen, möchte ich aber vorab noch ein paar grundlegende Fragen mit dir klären.
Fangen wir gleich mal mit der wichtigsten Frage überhaupt an: Was ist überhaupt ein Wochenplan und wofür brauche ich ihn?
Ich sehe den Wochenplan als Grundgerüst für meine Arbeit an. Der rote Faden, der mich durch die Woche führt, so dass ich eben genau weiß, was ansteht, ohne vorher erst lang und breit darüber nachdenken zu müssen.
Denn nicht vergessen: Im Mama-Business lautet die Devise: Überall dort Zeit sparen, wo es möglich ist und sich nicht mit sinnfreien Dingen aufhalten.
Es wirkt vielleicht nicht so, aber alleine durch das Wissen, was gerade am Wichtigsten ist, kannst du eine ganze Menge Zeit einsparen, die du viel besser für sinnvolle Dinge nutzt.
Ein Wochenplan hilft dir außerdem dabei
- zu wissen, wie lang du für etwas brauchst,
- deine Aufgaben zeitlich besser einzuteilen und
- so deine To-Do-Liste nicht unnötig zu überfrachten
Und dein Wochenplan zeigt dir nicht nur die Dinge auf, die auf deiner To-Do-Liste stehen, sondern auch
- alle anderen Dinge, die privat oder beruflich erledigt werden müssen
- deine privaten und beruflichen Termine und
- Zeit die du für dich selbst einplanst
Idealerweise hast du immer Zugriff auf deinen Wochenplan und kannst direkt mit einem Blick darauf sehen, was wann ansteht und wie viel Zeit du dafür zur Verfügung hast.
WOCHENPLAN ZUM AUSDRUCKEN ODER DOCH LIEBER DIGITAL?
Kommen wir zur Gretchenfrage unter allen Fragen zum Wochenplan: Was ist nun besser? Ein Wochenplan auf Papier oder digital?
Meine ehrliche Meinung: Mach es so, wie du dich am wohlsten fühlst. Wenn du eher der Mensch bist, der mit Stift und Papier arbeitet, dann nutze einen Papier-Wochenplan. Wenn du lieber digital unterwegs bist, dann nutze ihn digital.
Wie ich das mache?
Ich habe lange Zeit mit beiden Varianten gearbeitet und habe mich letztendlich für die digitale Variante entschieden.
Warum? Hier kommen meine
3 GRÜNDE FÜR EINE DIGITALE WOCHENPLANUNG
- Ich bin durch eine digitale Wochenplanung deutlich flexibler und kann Dinge super schnell verschieben, wenn es nötig ist (und sind wir mal ehrlich: Als selbstständige Mutter läuft doch wirklich nie alles so, wie wir es vorher planen und das bedeutet eben, dass wir einfach öfter mal umplanen müssen)
- Ich habe meinen Wochenplan immer und überall mit dabei, weil ich einfach meinen Kalender am Laptop dafür nutze und der sich eben auch mit dem Kalender auf meinem Handy synchronisiert. Das ist natürlich super praktisch, wenn ich z.B. gerade beim Zahnarzt stehe und einen Termin ausmache oder ich im Kindergarten spontan eine Anfrage für ein Spiel-Date von meinem Sohn und einem seiner Freunde bekomme.
- Bei der digitalen Variante kann ich außerdem auch mit wiederkehrenden Terminen arbeiten und muss nicht immer alles neu eingeben. Das spart natürlich zusätzlich eine ganze Menge an Zeit.
WOCHENPLAN ERSTELLEN TIPPS: MEIN 4-SCHRITTE-PLAN
Jetzt geht es ans Eingemachte, meine Liebe, denn jetzt planen wir zusammen deine Woche mit meinem 4-Schritte-Plan:
SCHRITT #1: LISTEN ANLEGEN
Ich bin ein sehr großer Fan von Listen und strukturiere alle Informationen, die täglich bei mir eintreffen in unterschiedlichen Listen, Kalendern und Übersichten.
Folgende Listen verwende ich für meine Wochenplanung:
- Liste fürs Daily Business:
Alles, was regelmäßig gemacht werden muss, habe ich mir in eine große To Do Liste eingetragen. Das sind Dinge wie Blog Posts schreiben, Podcast-Episoden aufnehmen und schneiden, Kundenarbeit, Einkaufen, sonstige Haushaltsdinge, private und berufliche Termine usw.
Sobald ich merke, dass ich eine Sache jede Woche wieder mache, kommt diese Sache auf meine Liste. - Elektronischer Kalender
In meinem elektronischen Kalender auf dem Laptop trage ich alle wichtigen Termine ein, die fest ausgemacht sind und die ich auf keinen Fall vergessen sollte. Über das Handy habe ich den Kalender auch stets bei mir, so dass ich jederzeit schauen kann, ob ich zu einer bestimmten Zeit verfügbar bin. Mein Mann und ich nutzen den Kalender außerdem um uns gegenseitig Termine einzustellen. UND mein Handy erinnert mich zum Glück auch eine gewisse Zeit vorher, dass ein wichtiger Termin ansteht. - Einmalige Aufgaben:
Auf diese Liste kommt alles, was ich nur einmalig erledigen muss. - Ideenbox
Du kennst das sicherlich, dass du unterwegs bist und dir plötzlich eine Idee kommt. Mir passiert das ganz oft beim Wandern oder beim Auto fahren. Dann bin ich aus meinem alltäglichen Trott raus und plötzlich plätschert es nur so vor Ideen in meinem Kopf. Damit ich sie nicht vergesse, wandern sie gleich in meine Ideenbox in meinem Notion, was ich, dank App auf dem Smart Phone auch immer dabei habe. Mittlerweile habe ich unterschiedliche Ideenboxen für meine beiden Blogs, mein Kundenbusiness, mein Privatleben, meine Reisen… Alles kommt ungefiltert in die Liste. Ob es irgendwann einmal umgesetzt wird, steht zu diesem Zeitpunkt noch nicht fest, aber das ist auch nicht schlimm. Wichtig ist nur, dass mir so niemals die Ideen ausgehen und ich, sobald ich mal einen gewissen Freiraum habe, neue Dinge umsetzen kann.
SCHRITT #2: DIE WOCHEN-GROBPLANUNG
Früher habe ich jeden Sonntag meine Woche schon komplett und fix geplant. Das hat dann dazu geführt, dass ich am Ende der Woche regelmäßig auf einem Haufen unerledigter Dinge sitzen geblieben bin, weil ich
- unterschätzt habe, wie lange etwas dauert und
- nicht vorhersehbare Dinge passiert sind, die mich von meinen ursprünglichen Plänen abgehalten haben.
Heute setze ich mich immer noch jeden Sonntag zur Wochenplanung hin, mache es aber auf eine andere Weise um genau diese zwei Schwachstellen auszubügeln.
Dazu rufe ich meinen digitalen Kalender auf. Darin befindet sich schon mal ein Grundgerüst der kommenden Woche. Dieses Grundgerüst ist im Grunde an eine „typische“ Woche angelehnt und sieht jede Woche gleich aus. So muss ich mich darum gar nicht mehr kümmern und habe schon alle Eckpunkte drin, um die ich nun nur noch drumherum planen muss.
Das sieht dann so aus:
Wie du siehst, habe ich durch den Kalender eine stündliche Tagesübersicht. Dadurch erinnere ich mich selbst immer wieder daran, bei jeder Aufgabe vorher auch zu überlegen, wie lange ich wohl dafür brauchen werde.
Alle festen Termine sind natürlich auch bereits im Kalender, weil ich die einfach schon irgendwann eingetragen habe, als ich die Termine ausgemacht habe.
Danach kommen die Dinge von der Daily Business-Liste dran – also alles das, was regelmäßig passieren sollte. Das plane ich mir dann entsprechend in freie Stellen in meinem Kalender.
Zu diesem Zeitpunkt ist meine Wochenübersicht schon deutlich gefüllt:
Die Zeiträume, die nun noch frei sind, fülle ich dann mit einmaligen Aufgaben und Dingen aus meiner Ideenbox auf, so dass am Ende jede Minute komplett verplant ist:
SCHRITT #3: TAGESPLANUNG
Natürlich klappt nicht immer alles so, wie ich es plane. Das ist eigentlich sogar eher die Seltenheit. Gerade am Anfang war das echt schwierig, weil die Schlafenszeiten meines Sohnes nicht immer genau vorhersehbar und planbar waren. Das hat sich natürlich jetzt gebessert, aber dafür sind andere unvorhergesehene Dinge dazugekommen:
- Mein Kind könnte krank sein
- Ich selbst könnte krank werden
- Die Nacht könnte bescheiden gewesen sein
- Mein Kind möchte sich vielleicht spontan mit einem Freund verabreden
- Eine geplante Betreuung findet nicht statt
- Und und und…
So kann es also vorkommen, dass ich mir Dinge für einen Tag vornehme, aber dann nicht alle schaffe. In der Regel versuche ich mir die wichtigsten To-Dos gleich an den Anfang des Tages zu setzen, so dass zumindest die obersten Prioritäten geschafft werden.
Am Abend, bevor ich ins Bett gehe hole ich meinen Wochenplan also noch einmal hervor und schaue, was ich am heutigen Tag tatsächlich geschafft habe. Alles was übrig bleibt, muss neu verteilt werden, was auch Auswirkung auf die restliche Planung der Woche haben kann.
SCHRITT #4: REALITÄTSCHECK
An jedem neuen Tag, bevor ich tatsächlich mit der Umsetzung meiner To-Dos beginne, mache ich schließlich noch einen Realitätscheck.
Vielleicht war die Nacht blöd, vielleicht ist der kleine Mann schon eher wach, als gedacht, vielleicht ist einer von uns krank – so vieles kann sich über Nacht ändern und deshalb schaue ich morgens noch einmal genau auf meine To-Dos und kontrolliere, dass auch wirklich alles machbar ist, wenn nicht etwas Unvorhergesehenes passiert.
Wenn alles passt, lege ich los, wenn nicht, plane ich um!
NOCH FRAGEN? DANN LASS UNS DIE AUCH NOCH KLÄREN!
Du hast noch mehr Fragen zur Wochenplanung? Kein Problem! Lass uns alles klären, was dir auf dem Herzen liegt. Sollte am Ende noch eine Frage offen sein, dann schreib sie mir gerne in die Kommentare, damit ich die Frage nachträglich hinzufügen kann.
Heute sollen keine Fragen offen bleiben!
WAS SCHREIBT MAN IN EINEN WOCHENPLAN?
In einen Wochenplan gehören wirklich alle Termine und To-Do’s, die es in deinem Leben gibt. Dabei solltest du keinen Unterschied zwischen privatem und beruflichem machen, denn diese beiden großen Lebensbereiche können sich durchaus mal vermischen, auch wenn du natürlich immer versuchen solltest, Berufliches und Privates zu trennen.
Als selbstständige Mutter ist das einfach nicht immer möglich.
Natürlich ist das etwas, was du erstmal lernen musst, aber glaube mir, vor allem die zeitliche Einteilung hilft dir dabei, zukünftig viel besser zu planen und einfach besser einzuschätzen, wie lange du für bestimmte Dinge und Aufgaben brauchst.
Denn wenn du vorher einfach länger im Büro geblieben bist, geht das als selbstständige Mama vielleicht nun gar nicht mehr, weil du möglicher Weise keine längere Betreuung für dein Kind hast. Effizientes und strukturiertes Arbeiten wird hier also immer wichtiger!
DER RICHTIGE ZEITPUNKT FÜR DIE WOCHENPLANUNG: WANN PLANE ICH AM BESTEN MEINE WOCHE?
Wann genau du deine Wochenplanung machst, ist im Grunde komplett dir selbst überlassen. Manche mögen es, die Wochenplanung zum Ende einer Arbeitswoche zu machen, andere bevorzugen das Wochenende und wieder andere starten am liebsten mit der Wochenplanung in die neue Woche.
Es gibt hier kein Richtig und kein Falsch. Wichtig ist vor allem, dass es für dich funktioniert! Starte mit dem, was sich zunächst richtig für dich anfühlt. Probiere es aus und wenn es sich weiterhin gut anfühlt, dann behalte den Rhythmus so bei. Wenn du das Gefühl hast, es passt nicht, dann mach es in der folgenden Woche anders. Das machst du so lange, bis du den perfekten Zeitpunkt für deine Wochenplanung gefunden hast.
Wie ist das bei dir? Machst du überhaupt eine Wochenplanung? Wenn ja, wie sieht die bei dir aus? Hinterlasse einen Kommentar unter dem Beitrag.
WEITERFÜHRENDE INFORMATIONEN ZUM THEMA WOCHENPLANUNG
Ich habe schon viel zum Thema Wochenplanung gelesen und mich ausgiebig mit dem Thema beschäftigt. Trotzdem habe ich selten eine Quelle gefunden, die die spezielle Situation einer selbstständigen Mutter mit berücksichtigt hat. Wenn du genau danach suchst, dann schau mal ein bisschen weiter unten, denn dann habe ich speziell etwas für dich entwickelt.
Folgende Bücher kann ich dir aber auf jeden Fall sehr empfehlen:
- Wie ich die Dinge geregelt kriege* von David Allen
- Konzentriert Arbeiten* von Cal Newport
- Die 1%-Methode* von James Clear
- Essentialismus* von Greg McKeown
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