Schon in der Schwangerschaft kannst du dich wunderbar auf das Abenteuer Mamanehmer vorbereiten.
Auch wenn du jetzt, in der Schwangerschaft, noch das Gefühl hast, du kannst jede freie Minute zum Arbeiten nutzen, solltest du das nicht machen, denn
- wird es dir und deinem Körper nicht gut tun und
- wird die Umstellung auf das Arbeiten mit Kind dann noch einmal heftiger, wenn du dich in keinster Weise vorher darauf vorbereitest.
Ein Kind bringt dein ganzes Leben von heute auf morgen durcheinander. Du tauchst in eine völlig neue Welt ein und dein Leben wird sich einfach ganz automatisch sehr stark verändern, wenn dein Kind auf der Welt ist, denn gerade in den ersten Monaten wird dein Baby ganz schön viel deiner Aufmerksamkeit für sich beanspruchen.
Die meisten Dinge, die du aktuell tust, werden so, in dieser Form, nicht mehr möglich sein und du wirst deine Arbeitsweise komplett verändern müssen. Deshalb hilft es natürlich, sich schon während der Schwangerschaft darauf einzustellen und schon mal ein klein wenig zu „üben“, bevor es dann wirklich ernst wird.
Schauen wir uns also mal an, welche Trockenübungen du bereits jetzt machen kannst:
TROCKENÜBUNG #1: GEWÖHNE DIR NEUE ARBEITSROUTINEN AN
Als Selbstständige mit Kind wirst du zukünftig deutlich weniger Zeit zum Arbeiten zur Verfügung haben, als ohne Kind. Dazu kommt, dass gerade am Anfang deine Arbeitszeit nicht wirklich planbar ist. Weder weißt du, wann du das nächste Mal arbeiten kannst, noch wie lange du arbeiten können wirst.
Deshalb ist es also wichtig, dass du ganz genau weißt, was als nächstes zu tun ist und du im Grunde von Null auf Arbeiten in unter 10 Sekunden kommst.
Als ich nach der Geburt wieder versucht habe, ihn meine ursprüngliche Arbeitsroutine zu kommen, stellte ich ziemlich schnell fest, dass das so nicht funktioniert. Sobald mein Kleiner zu einem Nickerchen eingeschlafen war, wusste ich, jetzt habe ich Zeit zum Arbeiten.
Aber anstatt direkt loszuarbeiten habe ich erst einmal ganz schön viel Zeit damit verschwendet, meine To Do Liste rauszukramen und zu checken, was ich denn überhaupt als erstes machen sollte. Da gingen schon mal 10-20 Minuten für drauf. Oft war es dann so, dass ich dann irgendwann endlich mit der eigentlichen Arbeit anfing und mein Kleiner dann 10 Minuten später wieder hellwach war.
Das war also eher weniger produktiv.
Damit es bei dir erst gar nicht dazu kommt, empfehle ich dir, schon jetzt zu üben, Abläufe extrem zu routinieren. Das heißt, eine To Do Liste zu haben, die dir immer auf den ersten Blick verrät, was als nächstes ansteht. Außerdem empfehle ich dir, Aufgaben zu bündeln, die ähnlich sind sowie Dinge, die wenig Konzentration und Kreativität beanspruchen, möglichst schnell abzuarbeiten.
Emails und Social Media Posts schreiben sind Dinge, die wichtig sind, aber nicht so wichtig, wie die Erstellung deiner Produkte oder Blog-Posts, Videos und Podcast-Episoden. Lerne, unwichtige Dinge, die aber trotzdem gemacht werden müssen, möglichst schnell abzuarbeiten. Du musst dich bei der Beantwortung von Emails nicht verkünsteln, sondern solltest dich dabei auf das Wesentliche konzentrieren.
TROCKENÜBUNG #2: ARBEITE IN KURZEN ZEITABSCHNITTEN
Wie gerade bereits erwähnt, wirst du nie wissen, wie lange dein Kind schläft, wenn es dann mal schläft. Vor allem im ersten Lebensjahr sind die Tagesabläufe vieler Kinder nicht so genau planbar. Das heißt, wenn sich ein Zeitfenster zum Arbeiten ergibt, wirst du nie genau wissen, wie lang dieses Zeitfenster am Ende sein wird.
Du musst also immer darauf gefasst sein, dass du jederzeit bei deiner Arbeit unterbrochen werden kannst. Aber auch darauf kannst du dich schon jetzt wunderbar vorbereiten, indem du dir für alle Aufgaben immer ein kurzes Zeitfenster von ca. 20-30 Minuten setzt.
Dadurch lernst du, kleine Zeitspannen sinnvoll und produktiv zu nutzen.
Am Anfang ist das natürlich erst einmal eine große Umstellung, aber mit der Zeit wird es immer besser werden. Ich musste das auf die harte Tour lernen und habe erst so richtig damit angefangen, als das Kind bereits da war und ich schlichtweg dazu gezwungen war.
Du hast jetzt noch die Möglichkeit, dich darauf vorzubereiten und dich schon vorher an diese neuen Bedingungen zu gewöhnen.
TROCKENÜBUNG #3: HABE NUR EINE HAUPT-PRIORITÄT AM TAG
Als selbstständige Mutter weißt du nie, wie dein Tag mit Kind laufen wird. Es wird Tage geben, da schaffst du unglaublich viel und es wird Tage geben, da bist du froh, wenn du es überhaupt schaffst, deinen Laptop einzuschalten.
Diese Ungewissheit wirkt sich natürlich auch auf dein Business aus, denn du wirst gar nicht so genau wissen, wie viel Arbeitszeit dir am Ende des Tages tatsächlich bleibt.
Deshalb habe ich (auch heute noch) für jeden Tag eine einzige Priorität und noch ein paar zusätzliche Unteraufgaben, die ich erledigen kann, sollte es sich um einen guten Tag handeln.
Egal, wie mein Tag am Ende aussieht, ich werde all meine Zeit nur auf diese Hauptaufgabe verwenden und daran arbeiten, bis sie fertig ist. Dafür nutze ich jede freie Minute.
Es gibt Tage, da schaffe ich wirklich nur diese eine Sache und dann gibt es auch wieder Tage, an denen ich gefühlt mehr schaffe, als an allen anderen Tagen der Woche zusammen. Aber egal, wie viel ich am Ende schaffe, ich weiß, dass ich zumindest diese eine Sache am Ende geschafft habe und das gibt mir ein gutes Gefühl und lässt mich weiterhin motiviert bleiben.
Wenn du dir zu viel vornimmst und deine To Do Liste am Ende des Tages immer noch unglaublich lang ist, wird dich das einfach nur frustrieren. Und es ist doch viel schöner, den Tag mit einem guten Gefühl zu beenden. Du hast das selber in der Hand.
Auch das kannst du jetzt schon üben, in dem du dir schon jetzt nur eine Hauptaufgabe pro Tag setzt und nur an dieser arbeitest. Plane dir bewusst viele und lange Pausen ein. Auch das wird dein Körper dir danken, denn gerade zum Ende der Schwangerschaft freut er sich über jede Pause und Ruhe, die du ihm gönnst.
TROCKENÜBUNG #4: APROPOS PRIORITÄTEN
Du solltest dich auf jeden Fall schon jetzt daran gewöhnen, deine To Do Liste in Prioritäten zu unterteilen, denn das hilft dir am Ende enorm dabei, zu entscheiden, was gerade wichtig ist, wenn du mal ein Zeitfenster zum Arbeiten hast.
Das bedeutet, dass du
- Deine To Do’s auf deiner Liste nach Prioritäten sortierst, sprich, was solltest du zuerst und was zuletzt machen und
- Dich bei jeder To Do, die du auf deine Liste setzt, wirklich fragst, ob diese Aufgabe wirklich wichtig ist oder einfach nur ein Zeitfresser ist.
Natürlich sollte generell alles, was dich in deinem Business weiterbringt eine hohe Priorität haben.
TROCKENÜBUNG #5: GEWÖHNE DIR KEIN LOTTERLEBEN AN
Umso näher es auf die Geburt zu geht, umso weniger hast du natürlich zu tun, weil du Projekte abschließt, Dinge an andere Menschen abgibst und keine neue Arbeit mehr annimmst.
All das kann natürlich sehr schnell dazu führen, dass du beginnst eine Art „Lotterleben“ zu führen, in dem du plötzlich unendlich lang schläfst oder einfach nur auf dem Sofa rumgammelst und Serien schaust. Nicht, weil dein Körper das braucht, sondern weil du schlichtweg nichts anderes mehr zu tun hast.
Hinterfrage also immer, ob du das alles machst, weil dein Körper einfach gerade Ruhe oder eine Pause braucht oder weil du dich langweilst. Ersteres ist natürlich etwas, was sehr sehr wichtig ist, denn du solltest auf jeden Fall immer auf die Bedürfnisse deines Körpers hören und vor allem in der Schwangerschaft deinen Körper auch nicht überfordern.
Wenn du aber feststellst, dass du dieses „Lotterleben“ nur aus Langeweile führst, dann wird es Zeit, etwas zu ändern.
Stell dir zum Beispiel einen Wecker. Gewöhne dich daran, früh aufzustehen. Spätestens wenn dein Kind auf der Welt ist, wirst du automatisch durch diesen natürlichen Wecker früh geweckt werden. Dein Körper wird es dir danken, wenn er sich nicht noch kurz vor der Geburt erst an unendlich langes Ausschlafen gewöhnt.
Erst gestern habe ich auf Instagram einen tollen Spruch dazu gelesen: „Das „A“ im Wort „Kinder“ steht für Ausschlafen“… Ich lasse das jetzt hier mal so unkommentiert stehen und lasse es auf dich wirken.
Mache lieber zwischendurch am Tag nochmal ein Schläfchen, wenn du das Gefühl hast, müde zu werden. Das wird vielmehr deinem Rhythmus nach der Geburt entsprechen, als ewig langes Ausschlafen.
Aber bitte, wie gesagt, immer auf den eigenen Körper hören und nicht überfordern. Das ist mir ganz, ganz wichtig zu sagen, denn ich möchte nicht, dass du dich in etwas hineinzwingst, was dir dann am Ende nicht gut tut.
TROCKENÜBUNG #6: TAUSCHE DICH SCHON JETZT MIT ANDEREN MÜTTERN AUS
Versuche bereits jetzt, in der Schwangerschaft, dich mit anderen Müttern auszutauschen, um herauszufinden, wie so ein Tag mit Baby bzw. Kleinkind aussehen wird. Auch wenn alle Kinder unterschiedlich sind, gibt es doch einige Dinge, die sich überschneiden. So bekommst du schon jetzt ein gewisses Gespür dafür, wie viel Zeit du letztendlich in etwa für dein Business einplanen kannst.
Wenn du in deinem direkten Umfeld keine Mütter hast, mit denen du dich austauschen könntest, dann komm auch super gerne in die Mamanehmer Facebook Community und nutze dort die Möglichkeit, dich mit anderen selbstständigen Müttern auszutauschen. Außerdem habe ich speziell für alle werdenden Mütter eine neue Gruppe gegründet.
Und wenn dich interessiert, wie bei mir ein Tag aussieht, dann lade ich dich hiermit herzlich ein, dich zur Mamanehmer-Montags-Motivation einzuladen und mich zu stalken. Du erhältst nämlich als kleines Dankeschön für deine Anmeldung dirket meinen Zeitreport zugeschickt, in dem ich dir ganz genau zeige, wie mein Alltag mit Kind zu Hause aber auch mit Kind im Kindergarten aussieht.
ABER JANA, WAS MACHE ICH DENN DANN MIT DER GANZEN FREIEN ZEIT?
Vielleicht stellst du dir jetzt die Frage, was du denn mit der ganzen freien Zeit tun sollst, die du durch all die oben beschriebenen Dinge bekommst.
Natürlich ist zum Ende der Schwangerschaft alles sehr viel anstrengender als vorher und Dinge brauchen einfach länger. Du wirst auch merken, dass du mehr Pausen benötigst als vorher.
Das ist aber auch in Ordnung so und genau dafür hast du dir jetzt bereits freie Zeit geschaufelt und, wenn du alle meine Tipps umsetzt, wird dein Arbeitsalltag schon jetzt dem Alltag sehr ähnlich sein, der dich nach der Geburt erwartet. Nur, dass du die jetzt freie Zeit dann eben mit deinem Kind verbringst.
Am Ende wird dein Körper dankbar dafür sein, dass er sich nicht mehr zu krass umstellen muss und auch du wirst dankbar sein, dass du bereits so gut auf die neue Situation vorbereitet bist.
Um deine Frage zu beantworten: Nutze die freie Zeit dafür, dich auszuruhen und dir etwas Gutes zu tun. Mache nochmal die Dinge, die du mit Kind später vielleicht erstmal nicht so ausgiebig machen kannst. Triff dich nochmal mit Freunden, lies ein gutes Buch, nähe Babyklamotten, was auch immer dich glücklich macht.