“If you own your morning, you will own your day”
– Rachel Hollis
Überall wird davon gesprochen, wie wichtig es ist, eine feste Morgenroutine zu haben.
Aber ist das überhaupt möglich als Mama?
Können wir das überhaupt durchziehen?
In der Regel glaube ich nicht, dass wir eine feste Morgenroutine etablieren können, die so strikt ist, wie bei Selbstständigen oder Menschen ohne Kind.
Die allerwenigsten Kinder schlafen morgens immer gleich lang. Wenn du ein solches Exemplar hast, dann herzlichen Glückwunsch! Das ist dann wirklich ein Glücksgriff! Genieße es in vollen Zügen!
Weil ich weiß, dass die meisten Kinder nicht jeden Morgen zur exakt gleichen Zeit aufstehen, setze ich viel lieber auf eine etwas flexiblere Morgenroutine, die sich mir und meiner Familie anpasst.
Wichtig ist mir dabei nur, dass ich all die Dinge auch wirklich mache, die ich morgens machen möchte, denn sie helfen mir dabei, den Tag mit Struktur und einem guten Gefühl zu starten.
Wie sieht also meine Morgenroutine aktuell aus?
Folgende 7 Punkte stehen aktuell auf meiner Morgenroutine. Natürlich ändert sich das auch immer wieder und ich passe sie immer wieder meinen aktuellen Bedürfnissen an. Außerdem habe ich sie über einen sehr langen Zeitraum entwickelt, immer wieder Dinge hinzugefügt und auch wieder von der Liste gestrichen.
- Dankbarkeit – 10 Dinge für dich ich Dankbar bin
Das erste, was ich morgens mache, wenn ich aufstehe, ist 10 Dinge aufzuschreiben, für die ich besonders dankbar bin. Das hilft mir einfach, mit positiven Gedanken in den Tag zu starten. Wenn du dich noch mehr mit dem Thema Dankbarkeit auseinandersetzen möchtest, empfehle ich dir auf jeden Fall das Buch The Magic* von Rhonda Byrne. - Wasser trinken
Danach trinke ich ein großes Glas Wasser mit Zitrone, um meinen Körper zu hydrieren und ihm neue Kraft für den Tag zu schenken. - Yoga
Da mein täglicher Job hauptsächlich am Schreibtisch stattfindet, mache ich täglich Yoga-Übungen, denn das hilft mir dabei meinen Körper zu stretchen und in Bewegung zu bleiben. Vor allem für meinen Rücken-, Nacken- und Schulterberich ist das ganz besonders wichtig. Ich mache sehr gerne die Meditationen von Mady Morrison und kann dir ihren YouTube-Kanal daher von ganzem Herzen empfehlen. Meistens mache ich Videos, die ca. 20-30 Minuten dauern. - Meditation
Oft beinhalten die Yoga-Videos auch gleich eine kurze Meditation am Ende. Ist das nicht so, meditiere ich gerne mit der App Headspace. Ich habe auch schon mal mit 7Mind meditiert, habe mich aber schlussendlich wieder für die englische Version von Headspace entschieden, weil ich einfach die Stimme sehr sehr gerne mag. Das ist aber nur mein persönliches Empfinden. Ich empfehle dir, beide Apps zu testen und dann die zu wählen, bei der du dich am wohlsten fühlst. Inhaltlich finde ich beide absolut super! - Ingwertee
Nach der Meditation mache ich mir immer einen frischen Ingwertee. Dafür schneide ich mir frischen Ingwer in Scheiben und übergieße ihn mit heißem Wasser. Absolut perfekt für ein starkes Immunsystem und, meiner Meinung nach super lecker! Manchmal gebe ich auch noch frische Pfefferminzblätter mit dazu. - Lesen / Weiterbildung
Während ich dann meinen Ingwertee trinke, lese ich ein wenig. Morgens allerdings keine Romane (das mache ich lieber am Abend, um runterzukommen), sondern etwas, was mich weiterbildet und beruflich weiterbringt. Das weckt mein Hirn auf und ich lerne gleichzeitig etwas Neues. Außerdem ist mein Kopf so früh am Morgen einfach viel aufnahmebereiter als zu anderen Zeiten des Tages. - Gutes und gesundes Frühstück
Nach dem Lesen gibt es eine kleine Unterbrechung, denn dann steht meistens mein Sohn auf, ich mache ihn fertig und bringe ihn in den Kindergarten. Sobald ich wieder zurück bin, mache ich mir ein gutes und gesundes Frühstück. Das besteht an kalten Tagen meistens aus einem wärmenden Porridge und an kalten Tagen aus einer Frühstücks-Smoothie-Bowl.
Was verfolge ich mit all diesen Punkten?
Alle Punkte auf meiner Morgenroutine-Liste sind sorgfältig von mir ausgewählt worden, denn es ist mir sehr wichtig, meinem Körper gleich morgens all das zu geben, was er braucht um glücklich zu sein, denn frei nach dem Motto „erst geben, dann nehmen“, ist mein Körper dann danach auch hoffentlich bereit, mir den Rest des Tages ganz viel seiner Kraft und Ausdauer zu geben, um an der Erfüllung meiner Ziele und Wünsche zu arbeiten.
Erst in der letzten Woche ist mir schmerzlich bewusst geworden, wie sehr ich meine Morgenroutine brauche. Du erinnerst dich vielleicht an den letzten Beitrag… Ein Grund, warum es am Ende so schlimm wurde ist die Tatsache, dass ich meine Morgenroutine vernachlässigt habe. Daraus habe ich definitiv gelernt!
Insgesamt benötige ich für meine Morgenroutine ca. 1 1/2 Stunden, wenn ich sie exakt so ausführe, wie oben beschrieben und wenn alles ideal und nach Plan verläuft.
Ja, 1 1/2 Stunden sind eine ganz schön lange Zeit und ja, ich habe sehr sehr großes Glück, weil mein Sohnemann so lange schläft, dass ich meine Morgenroutine meistens schaffe, bevor er wach wird, was in der Regel so gegen 8 Uhr Morgens ist.
ABER, bevor es hier jetzt den großen Aufschrei gibt: Das ist und war natürlich auch nicht immer so!
Es gibt auch Zeiten, in denen er morgens viel früher wach ist! Und es gab auch Zeiten, in denen er nicht nach dem Aufstehen in die Kita gegangen ist.
Was kannst du tun, wenn dein Kind früher wach wird, als geplant oder du einfach ein Frühaufsteher-Kind hast?
Folgende Punkte haben mir geholfen, meine Morgenroutine auch in Phasen zu erhalten, in denen mein Kind extrem früh aufgestanden ist oder nach dem Aufstehen nicht direkt in den Kindergarten gegangen ist:
- Ich habe einzelne Aktivitäten deutlich verkürzt. Auch 10 Minuten Yoga oder 5 Minuten Meditation machen schon einen erheblichen Unterschied!
- Ich habe die Reihenfolge verändert, so dass ich die wichtigsten Dinge und die Dinge, für die ich absolute Ruhe brauche, zuerst gemacht habe. Dazu zählen auf jeden Fall Yoga und Meditation. Viele andere Dinge kann ich auch machen, wenn mein Sohn dabei ist, zum Beispiel ein Glas Wasser oder Ingwertee trinken, meine Dankbarkeitspraxis oder das Lesen.
- Ich bin früher aufgestanden! – Ich weiß, wie wichtig Schlaf ist und ich möchte nicht, dass du an deinem Schlaf sparst, nur um deine Morgenroutine durchzuführen, aber es gibt Möglichkeiten, wie du beides haben kannst. Mehr dazu erfährst du zum Beispiel hier.
- Ich habe die Dinge über den Vormittag verteilt gemacht. Als mein Sohn noch sehr klein war, hat er in kürzeren Abständen, dafür aber viel öfter geschlafen. So habe ich manche Dinge einfach etwas später in seiner nächsten Schlafphase gemacht.
Fazit: Ist eine Morgenroutine als selbstständige Mama machbar, ja oder nein?
Ja, ich bin der Meinung, dass wir auch als selbstständige Mama eine gewisse Morgenroutine etablieren können, aber wir müssen dabei flexibler sein als Menschen ohne Kind
Ganz wichtig dabei: Stresse dich selber nicht und setze dich auch nicht unter Druck! Versuche nicht, auf Teufel komm raus immer alles umsetzen zu wollen!
Denn wir sollten den Grundgedanken der Morgenroutine nicht vergessen. Den Grund, warum wir sie überhaupt machen: Um entspannt in den Tag zu starten!
Dann lieber weniger und kürzer machen, aber das regelmäßig! Denn auch, wenn wir nur einen Mini-Teil umsetzen, entspannt uns das schon mehr, als wenn wir gar nichts umsetzen und vollkommen ohne jegliche Routine in den Tag starten!