Heute richte ich mich an alle schwangeren Unternehmerinnen, denn es geht darum, wie du dein Business auf die anstehende Babypause vorbereitest.
Ich zeige dir alles, an was du denken musst, bevor du in die Babypause verschwindest und oben drauf lege ich noch eine Checkliste, damit du auch keinen Punkt vergisst.
Egal ob dein Business darin besteht für Kunden zu arbeiten oder ob du eigene Projekte hast, es gibt immer ein paar Dinge, die du vorbereiten solltest, bevor du in die Babypause gehst.
Und eine Babypause kann ich dir auf jeden Fall sehr ans Herz legen. Die Zeit rund um die Geburt ist eine ganz besondere Zeit und du solltest dir dafür ganz bewusst Zeit nehmen und sie zusammen mit deiner kleinen Familie genießen.
WANN SOLLTE ICH IN BABYPAUSE GEHEN?
Natürlich gibt es für Selbstständige keine fest vorgeschriebenen Pausen, die du einhalten musst. Es gibt auch keinen Mutterschutz, während dem du nicht arbeiten musst. In der Selbstständigkeit bist du komplett alleine dafür verantwortlich, dass du dir, deinem Körper und auch deinem Kind die nötige Ruhe gönnst, die ihr braucht.
Du musst hier aber auch das Rad nicht komplett neu erfinden. Ich habe mich in meiner Schwangerschaft einfach sehr stark an die gesetzlichen Vorgaben für Angestellte gehalten und somit eben auch an die gesetzlichen Mutterschutzzeiten.
Das heißt, ich bin ca. Sechs Wochen vor dem geplanten Geburtstermin und für acht Wochen nach der Geburt in meine Babypause gegangen. In diesen 14 Wochen (bei mir waren es eigentlich sogar 16 Wochen, weil der Sohnemann sich sehr viel Zeit gelassen hat und erst zwei Wochen nach dem errechneten Geburtstermin auf die Welt kam) habe ich so gut es eben ging auf Arbeit verzichtet.
Zugegeben, es war nicht immer zu 100% möglich, aber im Großen und Ganzen habe ich das recht gut geschafft.
Und ich muss sagen, dass mir die Zeit und die Ruhe vor der Geburt nochmal richtig gut getan haben. Das war wie ein kleiner Urlaub, in dem ich die Möglichkeit hatte Kraft zu tanken, die ich für die Geburt und die Zeit danach auf jeden Fall gut gebrauchen konnte. Einfach nochmal die Zeit genießen, in Ruhe ein Buch lesen oder auch Zeit zu zweit mit dem Partner verbringen. Sobald das Baby da ist, verändert sich unser Fokus und diese Dinge kommen dann leider immer erstmal etwas zu kurz.
Außerdem ist diese Zeit einfach eine magische und sehr besondere Zeit, an die du dich auch danach noch sehr oft zurückerinnern wirst. Und dann möchtest du sicher nicht an stressige Arbeit denken, sondern doch vielmehr daran, wie du die Zeit genossen hast und wie schön diese Zeit war.
VORBEREITUNG AUF DIE BABYPAUSE
Damit das aber auch alles reibungslos funktioniert und du auch wirklich ganz entspannt in die Babypause gehen kannst, möchte ich dir heute die wichtigsten Dinge vorstellen, die du berücksichtigen solltest, bevor du in die Babypause gehst.
WANN SOLLTE ICH MIT DEN VORBEREITUNGEN STARTEN?
Einen gewissen Zeitplan zu haben hilft mir immer sehr, entspannter zu sein (ja, ich weiß… Zeitmanagement-Freak…) Natürlich ist das aber in der Schwangerschaft nicht immer so einfach, zu 100% vorauszuplanen, denn es gibt nie eine Garantie dafür, dass auch alles so läuft, wie wir denken.
Mein Sohn hat sich eben erst zwei Wochen nach dem Geburtstermin auf den Weg gemacht, es hätte aber eben auch ein paar Wochen vorher sein können.
Deshalb ist es wichtig, dass du dich frühzeitig darauf vorbereitest und eben alles, was du schon machen kannst, so früh wie möglich erledigst. Es gibt nicht den einen Zeitpunkt, zu dem du das machen musst oder solltest. Nicht alles lässt sich auch früh machen. Es hilft aber schon mal, sich frühzeitig einen Plan zu machen, damit du weißt, was noch alles zu tun ist und wann es zu tun ist.
Als kleine Orientierung kann ich dir auf jeden Fall das zweite Trimester zur Vorbereitung empfehlen, denn das ist in der Regel die Zeit in der Schwangerschaft, in der wir uns am fittesten fühlen. Das ist die Zeit, in der die anfänglichen Wehwehchen und Einschränkungen meistens vorbei sind, aber die Schwerfälligkeit des dritten Trimesters noch nicht eingesetzt hat.
In dieser Zeit hast du hoffentlich nicht mehr mit Übelkeit oder extremer Müdigkeit zu kämpfen und fühlst dich gleichzeitig auch noch nicht so schwerfällig. Im Gegenteil: Die meisten Schwangeren sprühen im zweiten Trimester geradezu vor Energie. Nutze diese Energie also nicht nur dafür, den Nestbau voranzutreiben, sondern eben auch, um Vorbereitungen für deine Babypause zu treffen.
WAS SOLLTE ICH VORBEREITEN, BEVOR ICH IN DIE BABYPAUSE GEHE?
Damit du jetzt nicht komplett überfordert bist mit dem, was du zur Vorbereitung auf die Babypause machen musst, will ich dir jetzt die wichtigsten Punkte zusammenfassen, die du erledigen solltest:
1. BABYPAUSE IN DER SELBSTSTÄNDIGKEIT – INFORMIERE DEINE KUNDEN
Solltest du Kunden in irgendeiner Form haben (und irgendwie hat doch jedes Business irgendeine Art von Kunden…), solltest du deine Kunden natürlich auch irgendwann darüber informieren, dass du schwanger bist und ab Zeitpunkt XY für eine bestimmte Zeit nicht verfügbar sein wirst.
Du solltest dich deinen Kunden gegenüber aber auch gut vorbereitet präsentieren, damit sie nicht direkt das Weite suchen und sich nicht von dir im Stich gelassen fühlen. Zeige deinen Kunden, wie du dich auf die Babypause vorbereitet hast, was du getan hast, damit die Arbeit für deine Kunden nicht unter deiner Babypause leidet und was sie im Notfall machen können.
Vielleicht hast du in deinem Business eine Person, die dich unterstützt und die du als Kontaktperson angeben kannst oder deinem Kunden zumindest versichern kannst, dass diese Person deine Arbeit für eine gewisse zeit übernimmt.
Vielleicht hast du die Arbeit aber auch bis zu einem gewissen Grad schon vorbereitet und musst dann nur noch das Allernötigste erledigen, wenn es soweit ist.
Natürlich hängt das alles von der Art deiner Arbeit ab und davon, was du für deinen Kunden tust, aber wichtig ist, dass du dir einen konkreten Plan machst und diesen auch offen an deinen Kunden kommunizierst.
Mit meinen Social Media Kunden bin ich zum Beispiel so vorgegangen, dass ich schon einmal für die gesamte Zeit die Social Media Posts vorausgeplant habe, so dass sie automatisch erschienen sind. Ich musste dann lediglich nur noch einmal zur Postzeit in die Kanäle reinschauen und bei Interaktionen reagieren. Es war auch klar, dass ich meinen Kunden Bescheid gebe, sobald es mit der Geburt losgeht. Ab diesem Zeitpunkt wussten sie, dass sie die Kanäle kurzfristig selbst checken müssen, bis ich nach der Geburt wieder in der Lage dazu war.
Da ich aber eben alles gut vorbereitet hatte und den Kunden nur noch den minimalsten Arbeitsaufwand überlassen habe, haben sich meine Kunden auch gut und sicher mit der Situation gefühlt. Sie haben sich vor allem nicht im Stich gelassen gefühlt und das ist das Wichtigste in dieser Situation. Schwanger zu sein und ein Kind zu bekommen sind keine Krankheit, sondern eine wunderschöne Sache. Ich habe mit meinen Kunden durchweg die Erfahrung gemacht, dass sie sich mit mir gefreut haben.
Es kommt immer auf die Kommunikation an. Überlege dir vorher also sehr gut, wie du deinem Kunden von der Schwangerschaft und deiner Babypause erzählst und bereite eben alles, was möglich ist, gut vor, damit sich deine Kunden gut aufgehoben fühlen bei dir.
Und im Grunde ist die Babypause für deinen Kunden auch nicht sehr viel anders als ein Urlaub. Nur weißt du in diesem Fall einfach nicht zu 100%, wann du aus dem Urlaub zurückkommst. Im Vergleich zu einem plötzlichen Ausfall auf Grund von Krankheit ist diese Situation aber trotzdem sehr gut planbar.
2.BABYPAUSE IN DER SELBSTSTÄNDIGKEIT – BEREITE EMAILS UND ABWESENHEITSNOTIZEN VOR
Ein weiterer Tipp, den ich dir zur Vorbereitung geben kann ist, Emails und Abwesenheitsnotizen vorzubereiten und vorzuschreiben, so dass du alles nur noch versenden bzw. aktivieren musst, wenn es mit der Geburt losgeht.
Ich hatte all das auch gleichzeitig an meinen Mann kommuniziert, für den Fall, dass die Geburt plötzlich startet, alles super schnell geht und ich nicht in der Lage bin, Abwesenheitsnotizen einzustellen und Emails zu versenden. Er wusste dann genau, was zu tun ist. Am Ende hatte ich aber genug Zeit für alles, aber man weiß ja nie…
In meiner Abwesenheitsnotiz stand dann, dass ich gerade in Babypause bin und dass ich mich zurückmelde, sobald ich wieder arbeite. Die Emails waren im Grunde nur schnelle Hinweise an meine Kunden, dass die Geburt nun los geht und sie kurzfristig die Kanäle übernehmen müssen, bis ich wieder da bin. Das hatten wir alles ganz genau abgesprochen und alle Beteiligten wussten, was zu tun war und meine Kunden wussten auch vorher, dass diese Email irgendwann kommen würde.
Es ist wichtig, diese Nachrichten mit einem klaren Kopf vorzubereiten. Während der Wehen wollte ich mich nicht noch darum kümmern müssen, Emails und Abwesenheitsnotizen zu schreiben und ich kann dir auch nur raten, das genauso zu machen, denn während der Geburt selbst bist du mit deinen Gedanken ganz sicher woanders und das ist auch gut und richtig so.
Ich habe das Gleiche auch für Social Media Beiträge gemacht, in denen ich auf meine Babypause hinweise. Auch die waren schon komplett als Entwürfe gespeichert und ich musste nur noch auf den „Posten-Knopf“ drücken, um meine Community zu informieren. Ob du das machen möchtest, ist natürlich dir überlassen und eben auch die Frage, ob du deine Schwangerschaft vorher kommuniziert hast oder nicht.
Natürlich kannst du die Babypause auch schon weiter im Voraus einläuten und dann schon mal alles versenden und posten. Das hängt, wie gesagt komplett von dir und deiner Entscheidung ab, wie lang deine Babypause sein soll. Bereite aber trotzdem alles vor für den Fall, dass es doch unerwartet früh losgehen sollte. Dann bist du auf der sicheren Seite und gerätst wegen solchen Kleinigkeiten nicht in Stress.
Auch deine Kunden werden es dir danken, wenn du sie transparent mitnimmst. Kommuniziere klar und offen, dass du auch nicht vorhersehen kannst, wann was passiert, zeige ihnen aber auch, wie du dich auf alle Eventualitäten vorbereitet hast. Das gibt deinen Kunden ein gutes Gefühl und ich bin mir sicher, dass dir deine Kunden dann auch nach der Babypause erhalten bleiben.
3. WICHTIGE PROJEKTE ABSCHLIESSEN ODER ÜBERGEBEN
Solltest du an Projekten arbeiten, stelle sicher, dass du sie rechtzeitig vor der Babypause abschließt oder an eine andere Person übergibst, die deine Arbeit übernehmen kann. Wenn es sich um ein längerfristiges Projekt handelt und du die Möglichkeit hast, darin eine Pause einzulegen, stelle sicher, dass du nicht mittendrin plötzlich unterbrichst, sondern dass du den Teilschritt, an dem du gerade arbeitest abschließt und dann nach der Babypause mit dem nächsten Schritt weitermachst.
4. BABYPAUSE IN DER SELBSTSTÄNDIGKEIT – ARBEITE DEINE VERTRETUNG EIN
Nicht alle von uns arbeiten komplett alleine. Viele haben auch eigene Mitarbeiter oder stellen sich für die Zeit der Babypause eine Assistentin oder Praktikantin ein. Wichtig ist, dass du in diesem Fall deine Vertretung rechtzeitig einarbeitest, damit sie weiß, was zu tun ist und sich sicher in der Umsetzung fühlt.
So kannst auch du entspannt in die Babypause gehen und weißt, dass die wichtigsten Dinge deines Businesses weiterlaufen und du dir keine Gedanken mehr darum machen musst. Wäre ich heute wieder in der Situation, schwanger zu sein, würde ich auf jeden Fall eine Assistentin einstellen. In der Schwangerschaft meines Sohnes war mein Business noch etwas kleiner, so dass ich es gut alleine hinbekommen habe, aber einfacher wäre es allemal gewesen, hätte ich die Unterstützung einer anderen Person gehabt.