Früher war die Rolle der Frau und Mutter ganz klar geregelt und Frauen hatten kaum die Möglichkeit, aus dieser Rolle auszubrechen und etwas anders zu machen. Heute ist das zwar anders, aber dafür haben Frauen heute mit anderen Problemen zu kämpfen: Den vielen verschiedenen Klischees und Rollenbildern, die in unserer heutigen Gesellschaft vorherrschen.
Das Problem dabei? Wie schaffen wir es, all diesen Ansprüchen und Vorurteilen zu begegnen und vor allem auch gerecht zu werden.
Die Meinungen klaffen so weit auseinander, dass sie sogar widersprüchlich sind und es schlichtweg unmöglich machen, es allen Recht zu machen.
Aber weißt du was, das musst du überhaupt nicht, denn es gibt nur eine Person in deinem Leben, der du es Recht machen musst und das bist du selbst.
Wenn du mir das jetzt nicht glauben willst, dann lass uns doch mal gemeinsam darüber reden, welche Rollenbilder und Klischees es in unserer heutigen Zeit gibt und welchen du im Idealfall allen gerecht werden müsstest, um es wirklich allen recht zu machen.
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KLISCHEE #1: KINDERLOSE DENKEN NUR AN SICH
Die erste Rolle, für die sich manche Frauen heutzutage aus freien Stücken entscheiden ist, gar nicht erst Kinder zu bekommen.
Die Gründe dafür können vielseitig sein: Sie haben vielleicht keinen Bezug zu Kindern, sie fokussieren sich lieber auf ihre Karriere, sie haben andere Träume, die sie realisieren möchten, sie fühlen sich so wohl, wie es gerade ist und, und, und…
Im Grunde ist es auch total egal, warum sich eine Frau dagegen entscheidet, ein Kind zu bekommen. Wichtig ist lediglich, dass sie selbst sich dafür entschieden hat und mit dieser Entscheidung zurecht kommt.
Trotzdem haben kinderlose Frauen oft mit den Vorurteilen zu kämpfen, dass sie herzlos sind und/oder nur an sich und ihre Karriere denken.
KLISCHEE #2: VOLLZEIT-MAMAS TRAGEN NICHT GENUG BEI
Andere Frauen entscheiden sich ganz bewusst dafür voll und ganz Hausfrau und Mutter zu sein. Auch hier sind die Gründe verschieden, aber auch sie haben mit Vorurteilen zu kämpfen:
- Sie überlassen die Schufterei komplett ihren Männern
- Sie tragen nicht zum Haushaltseinkommen bei
- Sie ruhen sich auf ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter aus
- Das bisschen Haushalt und die Kinderbetreuung ist so schnell erledigt, dass sie sich den ganzen restlichen Tag ausruhen können und sich mit Freundinnen zum Kaffee verabreden können.
- Viele empfinden es auch nicht mehr als zeitgemäß, dass eine Frau nur noch Hausfrau und Mutter ist.
KLISCHEE #3: BERUFSTÄTIGE MÜTTER STELLEN IHRE KARRIERE VOR IHRE KINDER
Und dann gibt es die Frauen, die beides wollen: Kind UND Karriere.
Genau wie beide Gruppen zuvor, müssen auch berufstätige Mütter gegen viele Vorurteile ankämpfen:
- Sie sind herzlos gegenüber ihrer Kinder, weil ihnen ihre Karriere wichtiger ist
- Sie nehmen sich nicht genügend Zeit für ihre Kinder
- Sie machen ja eh alles nur so halb und nichts richtig
WAS ALL DAS MIT UNS MACHT
Du siehst also, egal welchen Weg du als Frau einschlägst, es wird immer jemanden geben, der damit nicht zurecht kommt aber letztendlich kannst du dich nur für eine dieser Optionen entscheiden. Du kannst nicht alle drei Wege gehen. Das ist schlichtweg nicht machbar.
Was bedeutet das aber für Frauen, an denen solche Klischees nicht einfach abprallen und denen es wichtig ist, was andere von ihnen denken?
Richtig, sie fangen an, den Fehler bei sich selbst zu suchen und sind konstant damit beschäftigt, es allen recht machen zu wollen.
Und daran scheitern sie kläglich, denn diese Option besteht einfach nicht.
Egal mit welchem Rollenbild du dich identifizieren kannst, lass uns mal überlegen, was mit Frauen passiert, die in eine Rolle gezwängt werden, die nicht zu ihnen passt:
- Wäre eine Frau, die nicht das Bedürfnis verspürt, Kinder zu bekommen wirklich eine gute Mutter?
- Wäre eine Frau, die aus vollem Herzen Hausfrau und Mutter ist wirklich gut in ihrem Job?
- Wäre eine berufstätige oder selbstständige Mutter glücklich, wenn sie sich zwischen Kind und Karriere entscheiden müsste und würde sie dann in dem jeweiligen Bereich einen richtig guten Job machen?
Ich denke nicht.
Denn ist es nicht gerade schön, dass wir alle unterschiedlich sind? Dass jede von uns inzwischen die Möglichkeit hat, ihren Weg so zu gehen, wie sie es für richtig hält?
Ist es nicht toll, wenn ein Kind eine Mama hat, die sich bewusst dafür entschieden hat, ein Kind zu bekommen? Ist es nicht toll, dass Kinder heutzutage eher mit potenziell glücklichen Müttern aufwachsen können?
Ja, das alles ist toll. In der Theorie.
Denn die Realität sieht leider oft ganz anders aus.
In der Realität verurteilen wir uns immer noch viel zu sehr und das führt eben nicht dazu, dass wir glücklicher sind, auch wenn wir den für uns vermeintlich besten Weg eingeschlagen haben.
Wenn wir zu viel darauf geben, was andere über uns denken, dann gibt es nur ein mögliches Ergebnis und das ist das Burn-Out das sich zwangsläufig irgendwann einstellen wird, wenn wir permanent versuchen, es allen anderen Recht zu machen und nicht aus vollem Herzen unsere eigene Wahrheit leben.
WAS IST ALSO ZU TUN?
Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, dass diese Situation aufhört.
Weniger Mum-Shaming, dafür aber mehr Mum-Support.
Jede von uns geht ihren eigenen Weg und der sollte im Idealfall selbst gewählt sein, denn nur wir selbst wissen, was für uns am besten ist. Niemand sonst. Wir können nur glückliche Menschen / Mamas / Unternehmerinnen sein, wenn wir das Leben leben, dass wir für uns für richtig empfinden und uns da von niemandem reinreden lassen.
Statt andere für ihren Weg zu verurteilen sollten wir andere dafür feiern, wenn sie ihren eigenen Weg gehen und sich über Vorurteile und Rollenbilder hinwegsetzen.
Denn das Rollenbild, dass zu dir passt, ist eben das, was du dir selbst erschaffst und niemand sonst hat das Recht, darüber zu urteilen!