Was war ich froh, im Herbst 2015 einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen zu halten. Na klar, wer, der sich ein Kind wünscht, wäre das nicht, wenn es dann tatsächlich klappt?
Aber unabhängig von diesem ganz offensichtlichen Grund, gab es da noch einige weitere, wie zum Beispiel diesen hier:
Schwanger sein bedeutet nämlich auch das Aussetzen der Periode.
Wie viele anderen Frauen auch, habe ich meine Periode nämlich richtig gehasst.
Sie hat mich müde gemacht, mir Schmerzen bereitet und einfach immer und immer wieder ein schlechtes Gefühl. Alleine schon bei dem Gedanken daran…
Und wie habe ich es während der Schwangerschaft genossen? Einfach mal neun Monate ohne diesen ganzen Mist. Eine absolute Wohltat.
Genauso sehr fürchtete ich aber ihre Rückkehr nachdem der kleine Mann dann auf der Welt war. Und nachdem ich, durch einen Abzess in der Brust, gezwungen war, abzustillen, zog sie auch kurze Zeit später mit Pauken und Trompeten wieder ein – und irgendwie war sie nun noch schlimmer, noch anstrengender und noch nerviger als davor.
Welche Frau da draußen hat dieses Wunderwerk der Natur nicht schon mindestens einmal verflucht?
Wofür ist sie denn sonst noch gut, außer, dass wir jeden Monat aufs Neue die Chance bekommen, uns befruchten zu lassen und, wenn alles gut läuft, neun Monate später, ein kleines, süßes Bündel in den Armen zu halten?
Versteh mich nicht falsch, dieses Wunder der Natur ist schon super und seine Daseinsberechtigung unbestritten, aber ich kann ja jetzt nicht in Endlosschleife schwanger werden, bis ich irgendwann in ein Alter komme, in dem sich das Problem von alleine löst.
Nach einem kurzen Lebensabschnitt ohne sie, war ich nun also wieder an dem Punkt, an dem ich vorher auch war: Ein paar Tage im Monat war ich unausstehlich, habe mich selbst gehasst und ein langes Bad im Selbstmitleid genommen.
Und ich bin mir sicher, damit bin ich nicht alleine.
DAS EIGENTLICHE GESCHENK DARIN ERKENNEN
Das ging dann so lange so weiter, bis ich zufällig auf eine Podcast-Episode von Amy Porterfield stieß (Übrigens ein sehr empfehlenswerter Podcast, wenn du dich für Marketing- und Selbstständigkeits-Themen für Frauen interessierst.), in der sie Kate Northrup interviewte.
Kate Northrup ist die Autorin des Buches Do Less*, in dem es darum geht, wie wir als Mütter mehr im Alltag geschafft bekommen. Im Interview beschrieb sie, wie sie ihren weiblichen Zyklus dafür nutzt, ihren Alltag zu strukturieren. Sie hat sich nämlich ausgiebig mit dem Thema beschäftigt und festgestellt, dass unser Zyklus in unterschiedliche Phasen eingeteilt werden kann. Und jede Phase hat ihre Stärken, die wir für unser Business nutzen können.
Klingt zu schön um wahr zu sein, oder?
Dachte ich auch, aber ich habe es ausprobiert und habe über mehrere Wochen meinen Zyklus getracked und mich an ihre Empfehlungen für die jeweiligen Phasen gehalten. Und siehe da: Ich bin so viel produktiver und effizienter als jemals zuvor.
Und das allerbeste: Ich sehe meine Periode nun nicht mehr als nervige Zeit an, in der ich für mein Umfeld unausstehlich bin, sondern habe gelernt, diese Zeit für mich zu nutzen.
Natürlich willst auch du jetzt wissen, wie das geht, hab ich Recht?
Hab ich mir schon gedacht und deshalb möchte ich dir heute verraten, welche die einzelnen Phasen des weiblichen Zyklus sind und wie du sie perfekt für dich nutzen kannst und damit auch noch Zeit sparst.
DER WEIBLICHE ZYKLUS UND SEINE VIER PHASEN
Kate Northrup vergleicht alle vier Phasen des weiblichen Zyklus mit einer Jahreszeit:
Phase 1: Die Menstruation oder der Winter unseres Zyklus
Fangen wir gleich mal mit der Phase an, die uns bisher am meisten zu schaffen gemacht hat: Der Menstruation. Mit der Menstruation beginnt ein neuer Zyklus und wie auch das Jahr, beginnt unser Zyklus in der Winter-Phase. Es ist eine Phase, in der wir zur Ruhe kommen sollen (und wenn wir das nicht freiwillig machen, zwingt uns unser Körper auch sehr gerne mal dazu…).
In dieser Zeit solltest du also tatsächlich bewusst ein paar Gänge zurückschalten und Dinge tun, die dir gut tun. Das bedeutet aber nicht, dass du deshalb auch dein Business vernachlässigen solltest.
Wichtig ist vor allem, dass du jede Phase mit den RICHTIGEN Aktivitäten füllst. Aktivitäten, die zu der Phase passen, in der du dich gerade befindest.
Für die Menstruations-Phase bedeutet das, dass du die Zeit nutzen solltest, zu lesen, dich weiterzubilden, Inspiration zu sammeln und generell zu überlegen, was gut funktioniert und was nicht. Von nun an kannst du dich also auch während der Arbeitszeit ganz entspannt aufs Sofa legen, ein Buch lesen oder einen Onlinekurs machen, ohne dich deshalb schlecht fühlen zu müssen.
Ganz im Gegenteil: Jetzt ist genau die richtige Zeit dafür, denn du bist im perfekten Zustand, um neue Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten.
Phase 2: Die Folliculare Phase oder der Frühling unseres Zyklus
Nach jedem Winter kommt ein Frühling. Und mit jedem Frühling kommt ein Neuanfang. Es ist die perfekte Zeit, neue Projekte zu starten und Pläne zu schmieden. Beginne damit alles, was du in der vorherigen Phase gelernt hast, für dich umzusetzen.
Mache Pläne und erstelle dir einen konkreten Plan, wie du das neue Projekt umsetzen kannst. Behalte dabei immer in Erinnerung, deinen Plan auch an die Phasen deines Zyklus anzupassen und die Stärken der jeweiligen Phase für dich zu nutzen.
Phase 3: Die Ovulationsphase oder der Sommer unseres Zyklus
Nach dem Frühling kommt der Sommer und wie auch im Jahresverlauf haben wir in dieser Phase unseres Zyklus eine absolute Hochphase.
Jetzt ist also die beste Zeit, um in die praktische Umsetzung zu gehen. Um so richtig durchzustarten. Wir sind nicht nur im körperlichen Sinne am „fruchtbarsten“, sondern auch unsere Ideen sind am fruchtbarsten, wenn wir sie in dieser Phase unseres Zyklus umsetzen.
Der Sommer ist auch die Zeit, in der wir uns selbst am besten präsentieren können. In der wir uns am besten ausdrücken. Es macht also Sinn, diese Zeit zu nutzen, um auf uns und unser Business aufmerksam zu machen.
Phase 4: Die Luteale Phase oder der Herbst unseres Zyklus
Die letzte Phase ist bei den meisten Frauen auch die längste Phase im Zyklus. Es ist der Herbst. Wir kehren unsere Aufmerksamkeit in dieser Zeit wieder mehr und mehr nach Innen und fahren langsam wieder runter, um uns auf den nächsten Winter vorzubereiten.
In dieser Zeit sind wir besonders gut darin, Projekte oder Teilschritte daraus abzuschließen und Detailarbeiten zu erledigen.
TRACKE DEINEN ZYKLUS
Wie lang die jeweilige Phase bei jeder von uns dauert, ist so individuell wie es einzigartige Frauen auf dieser Welt gibt. Deshalb ist es wichtig, dass du deinen Zyklus für eine gewisse Zeit trackst und Muster herausfindest. Wenn du einmal für dich gelernt hast, wie dein Zyklus funktioniert, kannst du dieses Wissen immer und immer wieder nutzen.
Ich arbeite Projekte nun in Phasen ab, die meinem Zyklus angepasst sind. Meine Inhalte erstelle ich nicht mehr willkürlich, sondern dann, wann es am meisten Sinn macht. Ich bilde mich dann weiter, wenn es am zielführendsten ist und kümmere mich um die Details eines Projektes, wenn mein Körper mir zeigt, dass es die richtige Zeit dafür ist.
Dieses Wissen hat alles verändert und meinen Arbeitsablauf vollkommen revolutioniert.
Natürlich ist es nicht immer möglich, meinen gesamten Arbeitsablauf und Arbeitsalltag auf meinen Zyklus abzustimmen, denn auch in meinem Leben gibt es äußere Einflüsse, die ich nicht kontrollieren kann. Aber gerade für große Projekte, die ich für mein eigenes Business umsetze und bei denen ich nicht abhängig von anderen bin, ist das Gold wert.
Entweder schließe ich Projekte nun innerhalb eines Zyklus ab, oder ich teile die Teilaufgaben entsprechend sinnvoll auf die einzelnen Phasen auf.
Versuch es mal für dich selbst und du wirst merken, dass das eine ganze Menge verändert, du produktiver denn je sein wirst und am Ende mehr Zeit für dich dabei herausspringt.