Vor einigen Jahren war das Thema „Hustle, Hustle, Hustle“ riesig groß! Alle sprachen davon und jeder präsentierte stolz, wie er oder sie sich regelrecht kaputt arbeitete. Late Night Work Sessions, 16 Stunden Tage, 24/7 am Business schrauben. Das waren die neuen Statussymbole und auch ich habe mich eine Zeit lang da mitreißen lassen. Bis ich relativ schnell gemerkt habe, dass das absoluter Bullshit ist und ich mir, gerade als selbstständige Mutter, auch mal eine kleine Auszeit gönnen darf und sollte.
Denn diese Hustle-Mentalität führt vor allem sehr, sehr schnell zu einer einzigen Sache: Einem Burnout. Denn das kann einfach auf Dauer niemand durchhalten.
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Wie ich als frische Mamanehmer dazu stand
Als frisch gebackene Mamanehmer wollte ich es allen beweisen.
Ich wollte allen zeigen, wie ich alles perfekt unter einen Hut bringe – Familie, Business und Freizeit.
Ich wollte ihnen zeigen, dass ich auch mit Kind genau so viel schaffen würde, wie ohne.
Und ja, das habe ich auch eine gewisse Zeit lang geschafft.
Die Frage ist nur zu welchem Preis?
Denn um all das zu schaffen, musste ich auf gewisse Dinge verzichten. Dazu gehörten unter anderem Schlaf, Erholung, Selfcare und eben alles andere, was meine Batterien wieder aufladen könnte.
War es das wert?
Heute kann ich sagen: Nein, das war es nicht. Denn niemand hat mir das gedankt und es hat mich auch nicht weiter voran gebracht. Weder persönlich noch beruflich.
Gelitten hat darunter am Ende viel:
- Ich war als Mama nicht so präsent, wie ich es eigentlich selber von mir erwarte.
- Ich war im Business nicht so konzentriert, dass ich eine gute Arbeit abliefern konnte.
- Ich war in einem permanenten Ausgebrannt-Status.
- Meine Familie und mein Umfeld nahmen mich nur noch als Hülle wahr.
Das ist die traurige Wahrheit, die hinter der Hustle-Mentalität steckt.
Und auch, wenn sich dieser Trend zuletzt nicht durchgesetzt hat und wir wieder zu einem gesünderen Arbeitsmodell zurückgekommen sind, so merke ich in der Mamanehmer-Community doch immer wieder, dass sich selbstständige Mütter selbst gerne mal hinten anstellen, um allem anderen gerecht zu werden.
Dabei merken sie aber nicht, wie sehr sie selbst, ihre Familie, ihr Umfeld und auch ihr Business darunter leiden, dass ihnen die Energie ausgeht.
Die meisten von uns nehmen sich einfach immer noch viel zu viel vor und setzten sich selbst unfassbar hohe Standards, die sie dauerhaft einfach nicht erreichen können.
Warum du dir auch mal eine kleine Auszeit gönnen darfst und solltest!
Ich habe mir in diesem Jahr vorgenommen, wieder regelmäßig Content zu erstellen. Neue Blogbeiträge, neue Podcast-Episoden, Podcast-Interviews, LinkedIn Beiträge und und und…
Idealerweise möchte ich jede Woche neue hilfreiche Inhalte veröffentlichen.
Dabei mache ich aber Einschränkungen, die mir helfen, das auch wirklich gut umzusetzen:
Ich erlaube mir selbst in stressigen Zeiten auf die Content-Erstellung zu verzichten und mich nur auf meine wirklich wichtigen Aufgaben zu konzentrieren. Ich mache mich nicht mehr kaputt und ich arbeite auch in der Woche vor einer Auszeit nicht mehr doppelt so viel, um ja keine Woche auszulassen.
Außerdem habe ich mir zu Jahresbeginn einen Jahresplan erstellt und darin komplette Auszeit-Monate eingebaut. Auszeiten, die ich mir bisher nie gegönnt habe und die so, so wichtig sind, um die Batterien wieder aufzuladen!
Wie sieht das aber nun in der Praxis aus?
Letzte Woche war zum Beispiel meine erste Auszeit-Woche. Ich wusste schon eine Weile, dass der Sohnemann in dieser Woche an drei Vormittagen einen Skikurs machen würde. Skifahren macht ihm riesigen Spaß und ich möchte ihm das, so gut es geht, ermöglichen. Das bedeutet aber eben auch, dass ich an drei Vormittagen nicht arbeiten konnte, weil ich im Skigebiet war.
Im letzten Jahr habe ich also für diese Woche „vorgearbeitet“ und habe in der Woche davor doppelt so viel zu erreichen versucht, um den zeitlichen Ausfall auszubügeln.
Dieses Jahr aber habe ich einfach akzeptiert, dass es in dieser Woche keinen neuen Blogbeitrag, keine neue Podcast-Episode, keinen Newsletter und eben auch keine LinkedIn Beiträge geben wird.
Statt mich kaputt zu machen, habe ich mein Business also einfach eine Woche auf Pause gesetzt und mich nur auf die wichtigsten Dinge konzentriert, die sich nicht aufschieben liessen: Kundenarbeit zum Beispiel.
Und auch im März wird es eine Auszeit geben: Ich werde beruflich in der ersten Woche in Berlin auf der ITB Berlin sein – der weltweit größten Tourismusmesse und einem meiner größten Social Media Kunden.
Danach wird es für uns direkt in einen 2-wöchigen Familienurlaub auf die Kanaren gehen, so dass ich eben erst Ende März wieder im Büro sein werde.
Auch für diese Zeit werde ich nicht vorproduzieren! Es wird einfach eine Pause geben und ab April geht es dann ganz normal weiter.
Auch im August und Dezember werde ich mir diese Auszeiten gönnen.
Auch eine ungeplante kleine Auszeit ist in Ordnung
Geplante Auszeiten sind also schon mal fest integriert. Natürlich kann es aber auch zu ungeplanten Auszeiten kommen: Das Kind kann krank werden, ich kann krank werden oder andere unvorhergesehene Dinge können passieren.
So what? Dann ist es so. Ich lasse mich davon nicht mehr stressen und konzentriere mich nur noch auf die Dinge, die wirklich wichtig und nicht verschiebbar sind.
Und das solltest du auch tun! Wenn du wirklich ehrlich zu dir bist, sind die meisten deiner Aufgaben für eine gewisse Zeit verschiebbar. Ich selbst plane mir bei allen wichtigen Aufgaben (vor allem bei den Aufgaben für Kund*innen) Puffer mit ein, um eben solche ungeplanten Auszeiten auffangen zu können.
Wir müssen einfach realisieren, dass unsere Körper keine Maschinen sind und dass auch wir uns regelmäßig Auszeiten gönnen müssen.
Was du in nur 15 Minuten für dich selbst tun kannst, das habe ich dir bereits im letzten Beitrag verraten: Tu dir etwas Gutes: 15 Self Care Ideen, die du als viel beschäftigte selbstständige Mutter in 15 Minuten schaffst! Schau gerne dort nochmal vorbei, wenn du nicht weißt, wie du dir selbst etwas Gutes tun kannst, um deine Batterien wieder aufladen zu können.
Energiemanagement im Mama-Business ist auf Dauer so unfassbar wichtig, um nicht auf kurz oder lang auszubrennen.
Nimmst du dir auch hin und wieder eine Auszeit? Oder setzt du dich eher selbst unter Druck? Schreibs in die Kommentare!